ABENTEUERBERICHT MIT FOLGEN: UNSER FERIENHAUS IN LIGURIEN. FOLGE 11
BUSSANA VECCHIA DIE GEISTERSTADT.
Nach dem erholsamen Nachmittag am Strand von Bordighera, machten wir beim Abendessen Pläne für den nächsten Tag. Wir wollten uns noch so viel ansehen und stellten fest, dass wir alles in einer Urlaubswoche nicht schaffen würden. Ligurien, die italienische Riviera und das Hinterland mit seinen einzigartigen, pittoresken Bergdörfern, machten uns die Entscheidung nicht einfach. Wir litten unter der Qual der Wahl. Unser nächstes Ziel sollte Bussana Vecchia bei San Remo sein.
„Bussana Vecchia wurde schon im 9. Jahrhundert p.chr. gegründet. Damals überfielen immer wieder Sarazenen die Küstenorte. Deshalb erbaute man die Stadt zur besseren Verteidigung auf einem Hügel. Später im Jahre 1429 hatte sie schon knapp 300 Einwohner. Nach einem heftigen Erdbeben im Februar 1887 wurde Bussana komplett zerstört und über 2000 Menschen kamen dabei ums Leben.
Das neue Bussana Nuova wurde unterhalb des Hügels erbaut. Das zerstörte Bussana überließ man seinem Schicksal und erklärte die übriggebliebenen, einsturzgefährdeten Ruinen als Gefahrenzone.
1947 entdeckten die armen Immigranten aus Süditalien den Ort und ließen sich dort illegal nieder, wurden aber bald von den Behörden wieder vertrieben.
In den 60er Jahren kamen Künstler aus ganz Europa, richteten sich in den zerstörten Häusern Ateliers ein und gründeten ein internationales Künstlerdorf. Heute kommen Touristen aus aller Welt, die Geisterstadt zu bestaunen und kaufen sich in den Ateliers handgefertigte Kunst und Gemälde. „So jetzt weißt Du ein bißchen Bescheid über das geheimnisvolle Künstlerdorf“, lachte ich, denn ich hatte Bastian während der Fahrt alles erzählt, was ich im Reiseführer gelesen hatte.
Inzwischen waren wir angekommen und sahen den Kirchturm mit der Stadt auf dem Hügel liegen. Mühsam ergatterte sich Bastian einen Parkplatz auf der schmalen Strasse. Weiter ging es zu Fuss nach Bussana Vecchia. Wir waren beeindruckt von diesen alten Gemäuern, die halb zerstört in teilweise hübsche Wohnungen und Ateliers umgewandelt waren. Nette, alternative Leute, die schon länger hier lebten und kreativ tätig waren und dem Turbo-Kapitalismus und Konsumzwang schon lange „Lebewohl“ gesagt hatten. Wir fanden ein hübsches, kleines Restaurant, dass uns zum Verweilen einlud. Bei Kaffee und Kuchen machten wir Pläne für den Nachmittag.
Strand von Bordighera oder Menton, nahe der italienischen Riviera, da könnten wir auf dem Rückweg in Ventimiglia noch ein paar Einkäufe machen…
Fortsetzung folgt…