Weihnachten an der italienischen Riviera kann so schön sein.Meistens ist das Wetter zu dieser Jahreszeit mit Temperaturen um die 14 Grad am Tag und 8 Grad bei Nacht noch sehr mild. Der grösste Teil der Olivenernte ist erledigt und man freut sich auf das bevorstehende Weihnachtsfest. Leider hat es dieses Jahr im November und Dezember besonders viel geregnet und gestürmt, und es gab an der italienischen und französischen Riviera viele Schäden durch Überschwemmungen und Sturmfluten, sodass die Adventszeit manchmal buchstäblich ins Wasser gefallen ist.Inzwischen hat sich das Wetter beruhigt, die Sonne scheint wieder und alle hoffen auf ruhige, schöne Festtage.
Der Spruch „Natale con i tuoi, Pasqua con chi vuoi“ (Weihnachten bei der Familie, Ostern, mit wem du möchtest) zeigt, dass Weihnachten auch in Italien ein sehr wichtiges Familienfest ist. Schon Wochen vorher werden die Städte und Dörfer mit Lichterketten geschmückt. Überall auf den Plätzen sieht man die Weihnachtsbäume erstrahlen. Interessant ist, dass schon ab November die Alpenveilchen auf den Fensterbrettern der Häuser stehen. Eine nette Tradion, wie ich finde.
Der Heilige Abend selbst hat eine geringere Bedeutung als bei uns. Die Familie trifft sich auch zum gemeinsamen Abendessen aber erst nach der Mitternachtsmesse fängt das Weihnachtsfest richtig an. Am ersten Weihnachtstag gibt es dann ein großes Familientreffen und ein Festessen. das beginnt mit einer Vorspeisen Auswahl, dann geht es weiter mit Pasta wie Spaghetti, selbstgemachten Ravioli oder Tortellini und als Hauptspeise gibt es dann den Weihnachtsbraten Kalb, Wildschwein oder Bollito Mist, das aus bis zu sieben verschiedenen Fleischsorten besteht und Kartoffeln dazu. Natürlich darf ein guter Wein beim Essen nicht fehlen. Zum Abschluss wird Panettone mit Mascarpone Creme gegessen und ein Spumante dazu getrunken.
Die Geschenke werden seit einigen Jahren am ersten Weihnachtstag unter den Christbaum gelegt. In früheren Zeiten brachte die Hexe Befana, die auf einem Besten reitet, nur am Dreikönigstag die Geschenke. Mittlerweile werden die italienischen Kinder zweimal beschenkt.
Die festliche Krippen, presepe, sind eine alte Tradition und gehören in jede Familie. Sie werden schon lange vor dem Heiligen Abend aufgebaut. Allerdings legt man erst am 24. Dezember das Jesuskind hinein. In den Städten an der Mittelmeerküste und den Dörfern im Hinterland kann man wundervolle Weihnachtskrippen bewundern.
Auch der Brauch der Christkindlmärkte, der ursprünglich aus Südtirol kommt, hat inzwischen ganz Italien erobert. Er lockt sowohl Einheimische als auch Touristen an, die gerne die festlichen Weihnachtsbuden bestaunen, Köstlichkeiten probieren und sich an vielen handgearbeiteten Besonderheiten erfreuen.
Während es an der Riviera diesen Herbst sehr viel geregnet hat, kann man in Limone im Piemont, eine Stunde von der Küste entfernt, schon prima Skifahren und dort herrscht natürlich mit dem vielen Schnee wunderbare Weihnachtsstimmung.