CORONA-URLAUB IM AUGUST AN DER ITALIENISCHEN RIVIERA
Am 4. Juni 2020 hat der italienische Premier Conte die Grenze nach Italien für die meisten Europäer wieder geöffnet. Das vom Corona-Virus schwer getroffene Land hat sich, verglichen mit anderen Ländern, vorbildlich, vernünftig und geduldig verhalten. Wegen der vielen Toten und Infizierten wurde ein strenger Lockdown verordnet. Das disziplinierte Verhalten der italienischen Bevölkerung hat nach entbehrungsreichen Wochen dazu geführt, die Fallzahlen und Infektionen zu verringern. Die Pandemie hat uns alle in die Knie gezwungen, und jeder vernünftige Mensch hat versucht, sich an die Regeln zu halten, um sich und andere vor dem Virus zu schützen
Da Italien wie kein anderes Land vom Tourismus abhängig ist, hat es gewagt, nachdem die Infektionszahlen stagnierten, seine Grenzen schon vierzehn Tage eher zu öffnen als andere europäische Länder.
Wie glücklich waren wir als wir das hörten. Wir beschlossen, im August nach Ligurien zu fahren und endlich wieder ein paar Wochen in unserem geliebten Ferienhaus in Dolceacqua zu verbringen.
Wir staunten nicht schlecht als wir ankamen, und uns ein Dornröschen-Garten empfing, verwildert aber wunderschön. Alles blühte in vielen Farben und zügellos. Der Lavendel hatte sich auf der Einfahrt breit gemacht, die Bougainvillea versperrte den Zugang über die Steintreppe nach oben und vorm Haus blühte der Oleander in voller Pracht.
Wir, vor allem Bastian, hatten ganz schön zu tun bis wir alles wieder gezähmt hatten. Unkraut, Pflanzen, Oliven, Gras ums Haus und auf den Terrassen.
Nach einer guten Woche hatten wir es geschafft, alles sah wieder gepflegt und ein recht gut versorgt aus.
Das Wetter war die ganze Zeit warm und schön. Jetzt konnten wir endlich die Ferien geniessen, faulenzen lesen und ein paar Stunden am Strand zu verbringen.
Wir waren überrascht wie diszipliniert es an der Küste zuging. Wie vorgeschrieben kamen wir mit Mund-Nasenschutz zum Strand, fanden ein Plätzchen und konnten gut den vorgeschrieben Abstand von zwei Metern zu den anderen Badegästen einhalten. Viele Italiener, die wir von den vergangenen Jahren kannten, begrüßten uns herzlich, natürlich auf Abstand und ohne das obligatorische Küsschen links und rechts.
Bald tauchten wir ab ins herrliche, kristallklare Meerwasser und waren glücklich, wieder am Strand von Bordighera zu sein.
Als wir beim Essen in Dolceacqua waren, kam es uns befremdlich vor, alle Kellner mit den schwarzen Masken zu sehen. Am Eingang wurde Fieber gemessen und natürlich die Adresse aufgenommen. Aber was sein muss, muss sein.
Nach Frankreich sind wir nicht gefahren und haben den Ausflug ins nahe Menton vermisst. Die Côte d’Azur war plötzlich wieder Risikogebiet.
Es war ein anderer Urlaub als sonst, wir waren viel im Garten zuhause und haben jeden Abend unseren Aperol Sprizz auf der schönen Terrasse unseres Ferienhauses genossen. Natürlich waren wir jeden Tag am Strand in Bordighera.
Wir waren sehr dankbar, ein paar wunderschöne Wochen in unserem Ferienhaus bei Dolceacqua verbringen zu dürfen.
Wieder zuhause. beobachten wir mit Sorge, dass die Zahlen überall wieder rasant steigen. Wir hatten uns zu früh gefreut. Jetzt ist ein neuer Lockdown zu befürchten. Das Virus bleibt uns noch lange erhalten. Die zweite Welle ist da, und wir müssen achtsam sein und uns an die Regeln halten. Es ist ernst. Wann wir das nächste Mal nach Italien fahren können ist ungewiss. Wielange müssen wir noch warten?