OLIOLIVA 2019. DAS FEST DES NEUEN OLIVENÖLS IN IMPERIA VOM 8.-10. NOVEMBER 2019
Seit 2001 findet in Imperia, der Hauptstadt Liguriens. das „Oliolivia“ statt. Um die zweihundert Betriebe nehmen jedes Jahr daran teil, darunter viele Familienbetriebe, die ihre Olivenbäume auf den sonnenverwöhnten Terrassen des Hinterlands in alter Tradition pflegen und kultivieren. Tausende Besucher kommen jedes Jahr nach Imperia um dort das neue Öl zu verkosten. Sie kaufen und geniessen die ligurischen Spezialitäten, die überall auf den pittoresken Plätzen und in den verwinkelten Gassen angeboten werden.
Es gibt viel zu sehen und zu besichtigen, Ölmühlen, Handwerksbetriebe, Kirchen und Denkmäler. Die aussergewöhnliche Landschafts Liguriens mit ihrer ursprünglichen, natürlichen Schönheit, ihren typischen mittelalterlichen Städtchen vermag uns in eine andere Zeit zu versetzen.
In der Regel werden die Oliven zwischen November und Dezember geerntet und mit Bambus- oder Kastanienstöcken abgeschlagen. Das ist eine sehr teure, mühsame und anstrengende Arbeit, die aber den Vorteil hat, dass die organoleptischen Eigenschaften der Frucht intakt bleiben. Sie fallen nämlich in die rund um die Olivenbäume gelegten Netze und werden dann in luftdurchlässigen Kisten gesammelt und noch am selben Tag zur Ölmühle transportiert, wo sie dann sofort kalt gepresst werden.
In der Gegend um die westliche italienische Riviera erntet man die Taggiasca Olive, benannt nach der, in der Provinz Imperia gelegenen, Stadt Taggia. Sie wurde erstmals im 12. Jahrhundert von Benediktinermönchen des “San Colomisano” Ordens angebaut. Die Taggiasca Olive ist etwas kleiner als gewöhnliche Oliven und wird im halbreifen Zustand, nämlich wenn sie rot oder auch noch etwas grün ist, geerntet. Ihr Geschmack ist milder als der anderer Sorten, nicht so bitter. Die Verarbeitungstechniken hatten schon ca. 590 a Chr. Griechen nach Marseille mitgebracht und anscheinend die Bäume der ligurischen “macchia” gepfropft.
Leider fällt die Ernte im Hinterland dieses Jahr nicht so gut aus. Es gab Probleme mit dem heißen Sommer und der Olivenfliege, einem gefürchteten Schädling, der dieses Jahr wegen des heißen, regenarmen Sommers leichtes Spiel hatte. Ausserdem hatte die Sonne die Blüten regelrecht verbrannt. So begann man mit der Ernte fast zwanzig Tagen früher, um zu retten was zu retten war. Während in der Nähe des Meeres sehr gute Oliven geerntet wurden, mussten die Olivenbauern im Hinterland unter den schlechten Bedingungen dieses Sommers leiden.
Auch in den Hügeln von Dolceacqua gab es dieses Jahr keine gute Ernte, denn Spritzen gegen die Fliege wollen die meisten Olivenbauern, die ökologisch und biologisch wertvolles Öl verkaufen, nicht. Allerdings war die Ernte im letzten Jahr so gut, dass man damit leben kann.
Der Olivenbaum oder Ölbaum gehört zur mediterranen Vegetation und Kulturlandschaft. Die Pflege und Ernte macht sehr viel Arbeit und erst in den letzten Jahren widmen sich wieder die jungen Leute dem Erhalt der Olivengärten, die sie von ihren Vätern geerbt haben.
Das Olivenöl der Region Ligurien ist nicht einfach nur ein Lebensmittel, es ist ein charakteristisches Element, eine Kultur voller Tradition ohne die man sich den Lebensraum an der in Ligurien an der italienischen Riviera nicht vorstellen kann.