ABENTEUERBERICHT MIT FOLGEN. UNSER FERIENHAUS IN LIGURIEN.
DER KÜHLSCHRANK BRENNT… FOLGE 46
Der Kühlschrank brennt…
Bastian war unterwegs zum Kühlschrank, um den Prosecco, den wir mitgebracht hatten, kühl zu stellen.
Wir freuten uns beide auf einen gemütlichen, entspannten Abend im charmanten Ferienhaus von Max.
Plötzlich hörte ich Bastians Hilferuf aus der Küche: „Schnell, schnell hol ein paar Decken und einen Eimer Wasser!“ rief er verzweifelt. Als ich erschrocken zu ihm eilte, schlugen mir schon die schwarzen Rauchschwaden aus der Küche entgegen. Ich war wie gelähmt. Aber Bastian hatte reaktionsschnell ein paar Decken aus dem Wohnzimmer geholt, mit denen er versuchte, den Rauch zu ersticken. Das war nicht so einfach, es schwelte weiter.
Schützend hielt ich Bastian mein Halstuch vor Mund und Nase aus Angst, er könne eine Rauchvergiftung bekommen. „Ich hole Hilfe!“ entschied ich, am ganzen Körper zitternd „dass schaffen wir nicht allein, sonst fackelt das ganze Haus ab.“
Aiuta, aiuta um Hilfe, brüllend, lief ich panisch nach draussen. Es dämmerte schon und kein Mensch hörte mich. In der Ferne sah ich plötzlich eine Nachbarin. Sie fütterte im Camouflage Anzug, ein für Italiener typisches Kleidungsstück, ihre Hasen als käme sie gerade von der Grosswildjagd. Ihr Gemüsegarten war nicht weit vom Ferienhaus entfernt und ich hoffte, sie würde ein paar Helfer zusammentrommeln.
„Bei uns brennt es, wir brauchen Hilfe!“ flehte ich Sie in meinem besten italienisch an. Sie blieb jedoch ungerührt und empfahl mir missmutig, die Vigile del Fuoco (Feuerwehr) zu rufen.
Den Tränen nahe lief ich wieder zurück zum Haus.
Immer noch kam mir schwarzer Rauch entgegen und es stank fürchterlich. Aber Bastian war es inzwischen gelungen, mit Hilfe feuchter Decken, das Feuer zu ersticken. Das war noch einmal gut gegangen. Bis auf eine verrusste Küche, einen kaputten Kühlschrank und keinen Strom hatten wir keinen Schaden.
Wir riefen Max an und erzählten ihm von unserem Pech. Er fand es auch noch lustig, dass ein Kühlschrank brennen konnte, hatte er noch nie gehört. Allerdings war er ärgerlich, dass die vorherigen Feriengäste vergessen hatten, den Strom abzuschalten sonst wäre das alles nicht passiert.
Er gab Bastian eine telefonische Ferndiagnose um den Strom wieder anzuschliessen:
„Hinter dem Sofa im Wohnzimmer befindet sich ein kleiner Kasten. Wenn Du den öffnest, werden mehrere Drähte sichtbar. Durchtrenne den blauen und den braunen Draht. Du wirst sehen, die Sicherung brennt nicht mehr durch und der Kühlschrank ist abgeklemmt. Gebe zu, etwas unorthodoxe Methode aber sie funktioniert. Schönen Abend noch!“
Erleichtert zog ich Bastian nach draussen an die frische Abendluft. Wir schenkten uns zwei Gläser, leider etwas lauen Prosecco ein. Nach dem zweiten Glas schmeckte er uns köstlich.
Fortsetzung folgt…